Hier finden Sie Details dazu, wie Sie unsere Rule-Engine in Ihrer Szenario-Konfiguration verwenden können.
Mithilfe der Rule-Engine können Sie die Event-Trigger noch weiter anpassen. Die Reduzierung von Big Data auf relevante Daten ist mit nur wenigen Klicks möglich: Von einfachen Anpassungen, um Zählungen für nur eine Counting-Line-Richtung zu erhalten, bis hin zu komplexeren Regeln, um den Status einer Region of Interest zu überwachen.
Damit eine Regel (Rule) erstellt werden kann, muss ein Event-Trigger zugewiesen werden. Je nach Art des Event-Triggers stehen verschiedene Optionen zur Verfügung, um flexible Filterbedingungen festzulegen.
Für die mit AND verbundenen Bedingungen müssen alle dieser Bedingungen erfüllt sein. Sehen wir uns das oben stehende Beispiel an: In diesem Fall werden nur dann Events gesendet, wenn ein Fahrrad oder eine Person die Counting Line in Richtung In überquert.
Es können Bedingungen für eine Kombination aus RoI und CL erstellt werden. Wenn sie als Event-Trigger ausgewählt werden, erscheint automatisch die Option, eine weitere Bedingung hinzuzufügen. Diese Unterbedingung muss auf einer zweiten Region of Interest oder Counting Line basieren und werden dann durch eine AND-Kondition kombiniert.
Kombinierte Regeln lösen ein Event nur dann aus, wenn ein Objekt die CL überquert und die Regel der zusätzlichen CL oder RoI ebenfalls erfüllt ist.
Im untenstehenden Beispiel sendet die Rule ein Event, wenn ein Auto, Bus, LKW oder Motorrad die Counting Line mit Speed Estimation mit mehr als 50 km/h überquert und sich gleichzeitig eine oder mehr als eine Person länger als fünf Sekunden in der RoI aufhält:
Nach dem Erstellen einer Regel, muss die Szenariokonfiguration der Kamera gespeichert werden, damit die Regel entsprechend übernommen und angewendet wird.
Jede erstellte Regel kann als Template gekennzeichnet werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, diese Regel mit derselben Logik für jeden Kamerastream im Control Center zu verwenden.
Achtung: Wenn Sie eine Regel löschen, die als Template gekennzeichnet wird, wird dadurch auch das Template entfernt - auch in anderen Konfigurationen. Wenn eine auf einem Event-Trigger basierende Regel erstellt wurde und der jeweilige Event-Trigger wird gelöscht, ist auch die Regel gelöscht.
Benennen Sie Ihre Regel: Dieser Name wird anschließend verwendet, um Widgets in Data Analytics zu erstellen und wird Teil des Events sein, dass über MQTT empfangen wird.
Wählen Sie den Event-Trigger aus, auf dem die Regel basieren soll: Sie können aus allen Ihrer bereits konfigurierten Event-Trigger auswählen. Wenn OD ausgewählt wird, werden automatisch alle konfigurierten Zonen verwendet.
Sie haben die Möglichkeit, aus vordefinierten Templates oder Ihren individuellen Regeln zu wählen, die Sie selbst als Templates gekennzeichnet haben. Dazu später mehr in diesem Abschnitt.
Legen Sie Ihre Unterbedingungen fest: Mit Unterbedingungen können Sie die relevanten Daten für diese Regel filtern. Die Parameteroptionen für die Unterbedingungen hängen vom gewählten Event-Trigger ab.
Im Abschnitt der Custom Rules können Sie unter Action auf das -Symbol klicken, um die Regel als Template zu speichern. Wenn eine Regel als Template gekennzeichnet ist, wird sie entsprechend durch das -Symbol angezeigt:
Regeln können ganz einfach bearbeitet werden mit einem Klick auf das -Symbol. Wenn Sie auf das -Symbol klicken, können Sie eine Regel löschen. Dieser Vorgang muss bestätigt werden.
In diesem Abschnitt finden Sie Beispiele dafür, für welche Use-Cases die Rule-Engine genutzt werden kann.
Erkennen von Fahrzeugen (motorisierter Verkehr), die eine Straße in falscher Richtung befahren, beispielsweise Einbahnstraßen oder Autobahnauffahrten.
Zunächst muss das Szenario auf Kameraebene konfiguriert werden. Wir empfehlen dazu die Anleitung für den Anwendungsfall der Verkehrszählung. Erstellen Sie dann eine neue Regel, benennen Sie diese nach Belieben und wählen Sie die konfigurierte Counting Line aus. Für Falschfahrende kann ein vordefiniertes Template ausgewählt werden. Sie haben ebenfalls die Möglichkeit, dieses Template noch weiter anzupassen. Bei der Konfiguration muss das Falschfahren mit der Richtung Out übereinstimmen, siehe Screenshot:
An einer Kreuzung sollen lediglich Objekte erkannt werden, die einen U-Turn, bzw. ein unerlaubtes Wendemanöver durchführen.
Als erster Schritt muss das Szenario auf Kameraebene konfiguriert werden. Dafür empfehlen wir die Anleitung für den Anwendungsfall der Analyse von Kreuzungen. Erstellen Sie dann eine Regel, benennen Sie diese und wählen Sie Origin-Destination als Event-Trigger für diese Regel aus. Für U-Turns kann ein vordefiniertes Template verwendet werden, das Sie natürlich noch anpassen können. Sie können die vorhandenen Origin-Destination-Zonen in Ihrem Szenario verbinden und festlegen, dass ein Objekt von einer Zone wieder zur selben Zone zurückkehrt, was auf ein Wendemanöver hindeuten könnte:
Im Straßenverkehr gibt es Situationen, in denen eine bestimmte Klasse von Verkehrsteilnehmenden dezidierte Bereiche nicht nutzen sollte, so beispielsweise Personen im Zentrum einer Kreuzung oder Fahrzeuge in Feuerwehrzonen.
Um diese und andere mögliche Fälle überprüfen zu können, können Sie eine Regel basierend auf einer konfigurierten Region of Interest in diesem dezidierten Bereich anlegen. Erstellen Sie dafür eine neue Regel, geben Sie ihr einen Namen und wählen Sie besagte RoI als Event-Trigger aus. Wir bieten ein Template für den Anwendungsfall Person on Street an.
Als Subcondition können Sie Object als Parameter wählen und dann festlegen, wie viele Objekte diesen Bedingungen entsprechen müssen. Sie können festlegen, welche Klassen erwartet oder nicht erwartet werden. Außerdem kann eine Verweildauer als Bedingung hinzugefügt werden, um nur Objekte zu berücksichtigen, die sich länger als Zeit X in diesem Bereich aufhalten, z.B. bei unerlaubtem Überqueren, Falschparken in Feuerwehrzonen, etc.):
Zu Gefahrensituationen zwischen beispielsweise Personen und Fahrzeugen kommt es an Fußgängerüberwegen täglich und es ist ausschließlich Glück, wenn es dabei nicht zum Unfall kommt. Um zu analysieren, ob es zu welchen Situationen kommt und wenn ja, wie oft, bieten wir eine Lösung mithilfe unserer Rule-Engine.
Für diesen Anwendungsfall ist es notwendig, eine CL (für die Erkennung der Fahrzeuge) und eine RoI (für die Erkennung von Personen sowie Fahrrädern) zu kombinieren. Erstellen Sie dafür eine Counting Line samt Speed Estimation vor einem Zebrastreifen. Auf dem Fußgängerüberweg und/oder im Wartebereich zeichnen Sie eine Region of Interest ein:
In obenstehenden Beispiel ist die Regel wie folgt definiert: Ein Safety Issue wird erkannt, wenn sich mindestens eine Person auf dem Zebrastreifen (Region of Interest) befindet und ein Fahrzeug die Counting Line (inkl. Speed Estimation) mit mindestens 10 km/h überfährt.
Nachfolgend finden Sie ein von uns erstelltes Demovideo, in dem wir verschiedene Situationen am Zebrastreifen zeigen: